Bildungspolitische Themen

Bildungsberichterstattung

Bildungsberichterstattung bezeichnet die transparente Dokumentation von Bildungsaktivitäten innerhalb einer Organisation, z.B. im Sportverband. Im Kern sind dies die Rahmenbedingungen, Aufwendungen, Prozesse und Ergebnisse der Bildungsarbeit im Sportverband.

Bildungsberichte im organisierten Sport können dabei zwei grundlegende Zielrichtungen haben: Zum einen die (politische) Kommunikation und zum anderen die Qualitätsverbesserung der Bildungsarbeit im Verband.

Der DOSB beschäftigt sich derzeit verstärkt mit dem Thema Bildungsberichterstattung, da wir immer wieder festestellen müssen, dass die Bildungsaktivitäten und -potenziale des organisierten Sports bei den politischen und gesellschaftlichen Akteuren und auch in den Sportorganisationen selbst – bis hin zur Ebene des Sportvereins – häufig unbekannt sind. Diese Tatsachen erschweren es den Sportorganisationen, sich als Partner in Bildungszusammenhängen zu positionieren, beispielsweise bei der Generierung von öffentlichen Zuwendungen, bei Kooperationen mit anderen Bildungsträgern (Schule/ Verein) etc.

Damit eine Bildungsberichterstattung hier unterstützend wirken kann, muss sie insbesondere passfähig zur bildungspolitischen Debatte sein. Sie muss deren Themen und Herangehensweise aufgreifen und für den organisierten Sport beschreiben.

Zielt die Bildungsberichterstattung eines Sportverbandes (auch) darauf ab, die Qualitätsentwicklung der Bildungsarbeit innerhalb ihres Verbandes voranzubringen, müssen sich weitergehende Fragen gestellt werden.

Wie eine Bildungsberichterstattung im organisiserten Sport umgesetzt werden kann, wird derzeit in einem Projekt mit Dr. Ulrich Iberer von der PH Ludwigsburg erarbeitet. Ziel ist es, einen Leitfaden für die Sportorganisationen zu erstellen, um sie bei der Erstellung eigener Bildungsberichte zu unterstützen.

Qualifikationsrahmen (DQR/ EQR)

Um Qualifikationen und Kompetenzen transparent und vergleichbar zu machen, wurde der europäische Qualifikationsrahmen (EQR) und auf nationaler Ebene der deutsche Qualifikationsrahmen (DQR) erarbeitet. Dabei steht im Mittelpunkt, die Vergleichbarkeit zwischen unterschiedlich erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen zu erhöhen und damit den Zugang und die Teilnahme am lebenslangen Lernen für alle Menschen zu fördern.

Neben den formalen Qualifikationen der staatlichen Bildungsinstitutionen (z.B. Schule, Hochschule und berufliche Bildung) geht es dabei auch um die Einbeziehung von non-formalen Qualifikationen (zertifizierte Abschlüsse von nicht-staatlichen Bildungsanbietern) und informellem Lernen (z.B. Kompetenzerwerb durch bürgerschaftliches Engagement).

Im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) werden die unterschiedlichen Kompetenzniveaus auf 8 Stufen beschrieben. Auch die non-formalen Bildungsträger sind nun aufgerufen, die in ihrem Bereich erworbenen Qualifikationen und Kompetenzen in diese Matrix einzuordnen. Aus diesem Grund ist der DOSB in einer Arbeitsgruppe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) vertreten, die sich mit der Einordnung der non-formal erworbenen Qualifikationen beschäftigt.

Um eine abgesicherte Grundlage für deren Eingruppierung zu erarbeiten, hat der DOSB eine Expertise bei Prof. Dr. Ralf Sygusch von der Universität Erlangen in Auftrag gegeben. Als Fazit der umfassenden Expertise kann festgehalten werden: Übungsleiter/innen und Trainer/innen benötigen für ihre Aufgabe neben hoher Fachkompetenz insbesondere ein sehr hohes Maß an Kommunikations- und Führungskompetenz in der Leitung ihrer Gruppen. Dieser Anforderung begegnen die Qualifizierungen im Rahmen der DOSB-Lizenzausbildung mit dem hohen Stellenwert der personalen Kompetenzen: Sozialkompetenz und Selbständigkeit. Mit der in der Expertise vorgenommenen  Einordnung auf den DQR-Niveaustufen 4 und 5 der achtstufigen DQR-Skala rücken die ausgewählten und analysierten Qualifizierungen in die Nähe von formalen Qualifikationen der beruflichen oder der Hochschulbildung.

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